Von der Gründung bis Heute

Der Wunsch, in Wendelsheim Schießsport zu betreiben, war schon früh vorhanden. Im Jahre 1926 wurde auf Wunsch des Veteranen- und Kriegervereines ein Schützenverein gegründet. Aus noch vorhandenen Protokoll- und Kassenbüchern kann man entnehmen, daß Bernhard Baur, Willi Renner und Erich Straub 1938 dem Verein angehörten.

Der Verein wurde im Rahmen der Gleichschaltung dem damaligen Kyffhäuserbund zwangsweise angegliedert. Nach dem Krieg 1945 wurde der Verein aufgelöst, Sportwaffen wurden beschlagnahmt und die Schießanlage vernichtet. Dies hat natürlich die damaligen Mitglieder schwer getroffen, insbesondere diejenigen, die sich eine eigene Sportwaffe angeschafft hatten.

In den Jahren 1950 bis 1960 wurde versucht, den Verein wieder ins Leben zu rufen - was aber bei der damaligen Gemeindeverwaltung keine Gegenliebe fand.

An der Saukirbe 1972 trafen sich Karl Baur, Hans Norz, Bruno Fischer und Willibald Renner im Festzelt. Dabei wurde der Gedanke an einen Schützenverein wieder aufgegriffen.

Bereits am 18.10.1972 wurde der Sportschützenverein Wendelsheim im Gasthaus Adler gegründet. Laut Protokollbuch waren damals anwesend: Karl Baur, Willibald Renner, Leopold Biesinger, Günther Thoma, Georg Holocher, Helmut Baur, Erich Straub, Hans Norz, Gerhard Reinhardt, die dann auch den Ausschuß bildeten.

In den nachfolgenden Sitzungen, die meistens bei Hans Norz in den ehemaligen Wirtschaftsräumen stattfanden, entschied man sich für den Anschluß an den Schwäbischen Schützenbund. Dies geschah damals hauptsächlich, weil die Vereinsbeiträge an den Schwäbischen Schützenbund erheblich niedriger waren als beim Deutschen Schützenbund. Um sportlich etwas erreichen zu können, brauchte man natürlich Trainingsmöglichkeiten. An den Bau von Schießanlagen war aus finanzieller Sicht natürlich noch nicht zu denken. Evtl. mögliche Scheunen für das Luftgewehrschießen waren alle keine 10m tief.  So wurde mit dem Schützenverein Seebronn verhandelt. Der Schützenverein Seebronn ermöglichte damals
1 Trainingsabend pro Woche und stellte uns seine Anlagen und Sportwaffen zu Verfügung. Es konnte damals in Seebronn schon Luftgewehr, KK-Gewehr  und Pistole geschossen werden.

So waren die Trainigsmöglichkeiten zunächst gesichert und wir werden die Unterstützung der Seebronner Sportkameraden nicht vergessen. Das erste neue Luftgewehr wurde über den Schwäbischen Schützenverband gekauft. Der Wettkampfbetrieb erstreckte sich damals auf Vergleichskämpfe, die bis östlich von Urach reichten. Die ersten Ehrenscheiben und Leistungsabzeichen wurden errungen.

Das Schießen in Seebron war natürlich für den Verein sehr günstig und bequem. Dies konnte aber den Traum vom eigenen Schießstand nicht unterbinden. Auch die Warnungen aus Seebronn "ob wir wüssten was alles auf uns zukommen würde, wenn selbst gebaut wird", halfen nichts. Es mußte ein eigener Schießstand her. Dass die Seebronner natürlich recht hatten, durfte in den folgenden Jahren jeder erfahren.

Am 23. und 24. Juni 1973 fand das erste Gartenfest des "Sportschützenvereines Wendelsheim e. V. " im Hof von Florian Baur statt. Es war verbunden mit einem Bundes-Luftpistolenwettkampf, der in Seebronn ausgetragen wurde. Es war ein sehr gelungenes Fest, obwohl es am Samstag regnete. Der Sonntag war dafür umso schöner und man konnte sich über zahlreiche Besucher freuen.                        

Der Beschluß, zu bauen, wurde gefasst und von nun an alles auf dieses Ziel ausgerichtet.  Bereits am 11.03.1973 wurde bei der Ausschußsitzung über einen vorliegenden Entwurf eines Schützenhauses diskutiert. Die Gemeinde stellte das Gelände, Baumaterial wurde günstig besorgt und im Gemeindewald Holz eingeschlagen. Aus Abbrucharbeiten in Horb wurden die Fenster ergattert. Der Konkurs einer Rottenburger Fertighausfirma verhielf dem Verein auch zu etlichem Baumaterial. Der damalige Vorstand Karl Baur war bei der günstigen Materialbeschaffung sehr rührig und findig. Damals wurde auch der neue Sportplatz gebaut, wofür Boden gebraucht wurde. So wurde das Gelände eingeebnet und der Abraum auf den neuen Sportplatz gefahren. Für die Finanzierung des Baues wurden an die Mitglieder Bausteine zum Stückpreis von 100,- DM verkauft. Um Geld zu erwirtschaften, wurden Altmaterialsammlungen sowie Blutspendeaktionen,
an denen sich auch viele Schützenfrauen beteiligten, durchgeführt. Der Verein beteiligte sich auch von nun am Festabzeichenverkauf  bei der Fasnet in Rottenburg, was bis heute beibehalten wurde. So wurde ein Pfennig auf den anderen gelegt.

Am 21.6.1975 wurde eine außerordentliche Generalversammlung abgehalten. Es ging um die Entscheidung über den Beitritt zum Deutschen Schützenbund. Es hatte sich herausgestellt, daß ein Beitritt aus sportlichen und auch finanziellen Gründen (Bauzuschuss) notwendig ist. Der Beitritt wurde beschlossen. Bis dieser dann tatsächlich vollzogen wurde, waren viele formelle und juristische Probleme zu bewältigen.

1976 hat sich dann ein Wechsel in der Vorstandschaft ergeben. Willibald Renner wurde 1. Vorstand. Ihm war es nun aufgetragen, den vorbereiteten Bau auszuführen. Bei der Sitzung am 10.11.1976 konnte die Baugenehmigung vorgelegt werden. Durch die tatkräftige Mithilfe der Mitglieder nahm der Bau des ersten Abschnittes, der KK-Anlage, langsam Gestalt an. An die Tücken der Betonmaschine und des Stromagreggates werden sich sicher noch einige erinnern.
Im August 1977 konnte der Schießstand schon abgenommen werden.  Während der Bauphase wurden schon wieder Änderungen und Erweiterungen geplant.